Lange, schmale Werkstücke können beim Fräsen mit Origin anfällig für Verzerrungen beim Abtasten sein. Es gibt jedoch Techniken, um diese zu reduzieren und die Fräs-Präzision zu verbessern.
Beim Scannen misst Origin den Abstand zwischen den einzelnen ShaperTape-Markern auf der Arbeitsfläche. Du kannst dir jede dieser Messungen als Strukturelement vorstellen, jedes mit einem Anteil an Flexibilität. Genau diese kann zu Verzerrungen führen. Daher sollte die Summe dieser Flexibilität in einem Scan reduziert werden.
Beispiel für eine ineffektive Tape-Strategie auf einem langen, schmalen Werkstück
Das Werkstück ist in Grau symbolisiert. Die beim Scannen vorgenommenen Messungen sind als grüne Linien dargestellt:
Die von Origin erfassten Marker-Messungen als Struktur aufgebaut. Die folgende Struktur ist nicht gut verstrebt und daher sehr flexibel:
Das Ergebnis ist ein verzerrter Arbeitsbereich:
Wenn alle grünen Messungen als leicht flexibel behandelt werden, ist die resultierende einlinige Struktur instabil. Um diese jedoch zu verbessern, muss die Struktur mit "Querstreben" versehen werden.
Beispiel für eine leichte Verbesserung
Dies wird nicht für einen 3 m langen Schnitt ausreichen, aber es ist eine Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Layout:
Die von Origin erfassten Marker-Messungen als Struktur aufgebaut:
Die "Querstreben" bzw. dreieckige Struktur reduziert die Verzerrung erheblich:
Indem das Tape weiter am Werkstückrand angebracht wird, erhältst du eine breitere und stabilere Struktur. Zusätzlich bedingt der Abstand zwischen den parallelen ShaperTape-Markern weitere Bezugspunkte, welche die Struktur verstärken.
Jedoch besteht immer noch die Gefahr, dass die Anzahl der sichtbaren Marker während des Fräsens gering ist. Vor allem, wenn einige währenddessen beschädigt / durchfräst werden.
Beispiel für eine effektive Tape-Strategie
Fixiere ein Brett (in Weiß dargestellt) mit darauf angebrachtem ShaperTape vor deinem Werkstück (in Grau):
So stellst du sicher, dass Origin während dem Fräsen
- stets fünf oder mehr Marker erfassen kann (Origins Blickfeld in Blau)
- nicht mehr gedreht werden muss. Denn wenn Origin während dem Scannen und Fräsen immer in dieselbe Richtung zeigt, werden deine Fräsungen präzise.
Beachte: Die Oberfläche des zusätzlichen Bretts muss auf gleicher Ebene sein wie die des Werkstücks - siehe dazu diesen Artikel.
Das Hinzufügen weiterer paralleler ShaperTape-Streifen stabilisiert zudem die Struktur. Das Ergebnis ist eine geringe Verzerrung:
Da du nicht in das ShaperTape des zusätzlichen Bretts fräst, kannst du es immer wieder verwenden.
[Hinweis: Die hier in Grün gezeigte Mess-Struktur ist zur Veranschaulichung vereinfacht dargestellt. In der Realität sind alle von der Kamera aufgenommenen Marker untereinander mit Messlinien verbunden].